Alexandra Tebbe gewinnt Silber

In Münster-Handorf kamen vergangenes Wochenende die besten Amateur-Reiter Deutschlands zusammen. Sowohl die Spring- als auch die Dressur-Reiter ermittelten ihre Deutsche Meister. Die Ibbenbürenerin Alexandra Tebbe war beim Deutschen Amateur Championat im Springen mit dabei. Am finalen Tag ergatterte sie sich auf M-Niveau die Silbermedaille.

Alexandra Tebbe kennt ihr Pferd von klein auf. „Sie war die letzte aus ihrem Wurf und wir haben sie als Fohlen gekauft. Ich habe Skala selbst aufgezogen und ausgebildet“, erklärt die 42-Jährige, die einräumt: „Das Pferd hat mich aber auch einige Nerven gekostet. Stakkatos sind eben speziell, aber irgendwann habe ich es auf meine Seite gezogen.“ Stakkato war ein erfolgreiches Springpferd und gehört in der Zucht zu den besten seiner Art. Der Zuchthengst vererbte auch Skala ST seine Gene, die auf der Reitanlage August Dyk in Schierloh steht.

Bei dem Wettbewerb sind ausschließlich Reiter zugelassen, die mit dem Sport nicht ihr tägliches Brot verdienen. Neben ihrem Vollzeit-Job findet die Architektin täglich Zeit zur Pflege des Vierbeiners. „Skala will täglich bearbeitet und bespaßt werden, was Alexandra Tebbe aber nicht als problematisch empfindet: „Das gehört einfach dazu.“

Der westfälische Pferdesportverband stellte für die Meisterschaft sechs Reiter. Das berechnet sich nach der Anzahl der Reiter des Verbands. „Dafür muss jeder Reiter innerhalbe eines Jahres konstant gut punkten. Die besten sechs dürfen dann nach Münster fahren“, erklärt Alexandra Tebbe. Dabei warfen sie hartnäckige Rückenprobleme im Sommer weit zurück. „An Reiten war nicht zu denken. Dass ich es überhaupt noch unter die sechs Nominierten geschafft habe, war schon ein toller Erfolg.“

Dementsprechend reiste die zweifache Mutter gemeinsam mit ihrem Vater, aber ohne große Erwartungen, nach Handorf. „Als ich die anderen Teilnehmer auf dem Turnier gesehen habe, habe ich mich erschrocken. Das Niveau war sehr hoch – wirklich toller Sport.“ Über drei Tage schlug sie das Lager mit ihrem Vater auf. Er kümmerte sich um Skala ST abseits der Prüfungen. „Meine größten Erfolge habe ich mit gefeiert, wenn ich alleine mit ihm unterwegs war“, erinnert Alexandra Tebbe sich.

Der Deutsche Amateur-Meister wurde ermittelt, indem die Reiter in drei Prüfungen an den Start gingen und zum Schluss eine Gesamtpunktzahl erhielten. Bei der ersten Wertungsprüfung belegte Alexandra Tebbe Platz fünf, bei der zweiten Platz zehn. Dann stand am Sonntag die letzte Springprüfung der Klasse M** mit Siegerrunde auf dem Programm. Für die Siegerrunde qualifizierte sie sich. „Da war schon Druck drauf. Die Prüfung ohne Fehler zu reiten, reichte nicht aus – man musste auch schnell sein“, erklärt die Ibbenbürenerin. Im Stechen holte sie alles aus ihrer Stute und sich selbst heraus und verpasste den Sieg in der Prüfung bloß um vier Hundertstel. Die spätere Siegerin, Lisa Oppermann, war schneller gewesen.

In der Gesamtabrechnung bedeutete das jedoch den zweiten Platz: „Damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe mich sehr darüber gefreut. So kann es weitergehen“, sagt sie stolz. Tatsächlich macht sie jetzt aber erst ein wenig Pause, ehe sie überlegt, im Oktober in Riesenbeck wieder an den Start zu gehen.

Bericht: Ibbenbürener Volkszeitung

 

 

 

 

03.10.2022